Knopfloch nähen: so klappt es ganz einfach!

Aktualisiert am 1. Februar 2023 von Selda Bekar

Knopfloch nähen
Knopfloch nähen

Ein Knopfloch macht uns oft Angst beim Nähen. Oft hat man Bedenken, das Nähstück auf die letzten Meter zu ruinieren. Dabei ist es gar nicht schwer, ein Knopfloch zu nähen. Und Knöpfe mit echten Knöpflöchern sind ein echter Hingucker an selbstgenähten Stücken. Wenn du ein paar Punkte beachtest, geht es wie von Zauberhand.

Knopfloch mit der Maschine nähen

So gut wie jede handelsübliche Haushaltsnähmaschine verfügt über eine Knopflochautomatik. Dabei macht deine Nähmaschine den Job, während du vorab nur die richtigen Einstellungen wählen musst. Generell unterscheidet man zwischen zwei möglichen Vorgehensweisen:


  • 4-Stufen-Technik
  • 1-Stufen-Knopflochautomatik
Tipp: Um herauszufinden, was deine Nähmaschine kann, wirf einen Blick ins Handbuch. Dort ist alles genau beschrieben.

Die 4-Stufen-Technik

Dieses Vorgehen hat seinen Namen daher, weil du das Knopfloch in vier einzelnen Arbeitsschritten nähst. Dieses Prinzip ist bei jeder Nähmaschine anwendbar. Dabei gibt es zwei Sticheinstellungen. Eine Einstellung definiert den Riegel (also die schmalen Seiten des Knopflochs) die zweite Einstellung ist für die Seiten des Knopflochs zuständig.

Die vier Schritte eines Knopflochs

Das Knopfloch mit der 4-Stufen-Automatik setzt sich aus den folgenden vier Phasen zusammen:

  • Erste Längsseite
  • Erster Riegel
  • Zweite Längsseite
  • Zweiter Riegel
Tipp: Markiere dir, bevor du nähst den Endpunkt deines Knopflochs auf dem Stoff mit einer Nadel. Dort setzt du den Anfang der ersten Längsseite.

Umrisse des Knopflochs markieren

Bevor du mit der 4-Stufen-Technik nähst, solltest du dir mir Kreide oder Markierstift die Umrisse des Knopfloches aufzeichnen. Generell sollte das Knopfloch 2 mm kleiner sein, als der Durchmesser deines Knopfes.

Der Knopflochfuß

Bevor du mit dem Knopfloch los legst, musst du den Knopflochfuß in deine Maschine einsetzen. Es handelt sich dabei um einen langen Fuß, meist ein Metall- oder Kunststoffplättchen, das in der Mitte eine Aussparung hat, in der der die Nadel läuft. Auch dieses Füßchen verfügt über einen kleinen Steg, den du an der dafür vorgesehenen Halterung in deine Maschine einsetzen kannst.

Tipp: Falls du keinen Knopflochfuß zur Hand hast, kannst du die Vier-Stufen-Technik auch mit einem, idealerweise transparenten, herkömmlichen Nähfüßchen nähen.

Schritt 1: Erste Längsseite nähen

Ziehe den Oberfanden durch die Öffnung des Knopflochfüßchens nach unten und anschließend nach hinten. Lege dein Nähstück unter das Füßchen und Stich mit der Nadel am unteren Ende der ersten Längsseite ein. Wähle auf der Nähmaschine folgende Einstellungen:

  • Zick-Zack-Stich
  • Stichlänge: 0,1 – 0,3
  • Stichbreite: 1,5 – 2
Nähe die erste Längsseite und verriegle am Anfang- und am Ende.
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Schritt 2: ersten Riegel nähen

Stich die Nadel in den Stoff (das klappt gut mit dem Handrad – manche Maschinen haben dafür einen Knopf), hebe das Füßchen an und drehe dein Nähstück um 90 Grad. Senke das Füßchen nun wieder ab. Nähe entlang deiner Markierung für den Riegel einmal vor, wieder zurück und noch einmal vor.

Schritt 3: Zweite Längsseite nähen

Drehe dein Nähstück nun wieder um 90 Grad. Hebe vorher das Füßchen bei eingestochener Nadel an und senke es anschließend wieder ab. Nähe nun die zweite Längsseite des Knopflochs parallel zur ersten Längsseite. Der Abstand zwischen den beiden Längsseiten ist dabei 2 bis 4 mm (je nach dicke des Stoffes und Größe des Knopfes).

Schritt 4: Zweiten Riegel nähen

Schließe jetzt die noch offene Seite mit einem zweiten Riegel. Dazu drehst du dein Nähstück wieder mit eingestochener Nadel um 90 Grad und nähst den zweiten Riegel einmal vor, zurück und wieder vor. Verriegle am Ende, indem du jetzt 2 bis 3 Stiche zurücknähst.

Tipp: Falls du die Riegel ein wenig breiter haben möchtest, kannst du für die Riegel die Stichbreite auch ein wenig erhöhen.

Knopfloch öffnen

Jetzt musst du dein Knopfloch noch aufschneiden. Stich dazu an einem Ende, parallel zum Riegel, eine Stecknadel durch das Knopfloch, damit du nicht versehentlich den Faden verletzt. Du kannst das Knopfloch mit einer kleinen, spitzen und scharfen Schere oder einen Nahttrenner aufschneiden.

Alles Automatisch: Die Knopflochautomatik

Etwas teurere Nähmaschinen verfügen heutzutage über eine Knopflochautomatik. Dabei nimmst du nur noch deinen Knopf zur Hand, legst ihn in die dafür vorgesehene Halterung am Füßchen (dadurch misst die Maschine, wie groß das Knopfloch sein soll) und wählt die gewünschte Form des Knopflochs auf deinem Display. Meist gibt es zur Auswahl:

  • Gerade Riegel (eckige Knopflöcher)
  • Eine abgerundete Ecke
  • Beide Ecken abgerundet
  • Bei teureren Maschinen: Unterschiedliche Zierstiche für die Längsseiten
Lege dein Nähstück ein, halte beim losnähen die Fäden fest und drücke das Fußpedal. Den Rest macht deine Maschine für dich.

Knopfloch nähen mit Video-Anleitung

Du bist noch unsicher oder hat noch nie ein Knopfloch genäht? Mit der Video-Anleitung von Jacqueline klappt es garantiert. Sie zeigt dir noch einmal, wie genau die Einstellungen sein müssen, wenn du eine Maschine mit Knopflochautomatik bedienen willst.

Reparieren: Knopfloch von Hand

Wenn an Kleidungsstücken Knopflöcher ausreißen, muss oft repariert werden. Hier empfiehlt es sich, mit der Hand zu nähen. Dazu fasst du die Kanten mit einem Schlingstich ein. Wenn du dir das noch einmal ansehen möchtest, kannst du das hier bei Gewandsammlung tun.