Selbst nähen: Utensilo für mehr Ordnung

Aktualisiert am 1. Februar 2023 von Selda Bekar

Utensilo nähen
Utensilo nähen

Kennst du das auch? Es herrscht überall Unordnung und tausende kleine Dinge fliegen herum. Ob im Bad, im Kinderzimmer oder in deinem Nähzimmer. Viele kleine Dinge suchen ein Zuhause. Da bieten sich selbstgemachte Utensilos an. Kleine Stoffkörbchen, die du in unterschiedlichen Größen nähen kannst, um deine Habseligkeiten zu verstauen. Und sie sind nicht nur praktisch, sondern auch hübsch. Los geht’s!

Geeignete Stoffe für ein Utensilo

Für ein Utensilo solltest du Stoffe verwenden, die ein wenig aushalten und waschbar sind. Webware, die sich nicht dehnt, ist dabei am leichtesten zu verarbeiten. Diese Stoffe eigenen sich besonders gut:


  • Baumwolle oder vergleichbare Webware
  • Taschen-Stoffe wie Canvas oder Leinen
  • Fashion-Stoffe wie z.B. Korkstoff
  • Lederimitat oder SnapPap
Tipp: Ein Utensilo ist perfekt um Reste in deiner Stoffkiste wieder zu verwerten.

Beschichtete Stoffe für Bad und Küche

Für ein Utensilo das mit Flüssigkeiten in Berührung kommen kann, ist beschichtete Webware (auch als Wachstuch bekannt) sinnvoll einzusetzen. Du kennst diesen Stoff sicher noch von Omas Tischdecke für den Gartentisch. Wachstuch ist abwischbar und wasserabweisend. Wenn du diese Stoffe vernähst, sind ein paar Punkte wichtig. Am beschichteten Stoff bleibt das Nähmaschinen-Füßchen gerne einmal haften und es knüllt und schoppt. Das kannst du verhindern, indem du Seidenpapier oder Backpapier als Trennmittel zwischen Stoff und Füßchen packst. Nähe durch das Papier und reiße es anschließend einfach wieder ab.

Tipp: Nutze zum Fixieren während des Nähens Klammern oder Wonder Clips. Stecknadeln hinterlassen unschöne Löcher in beschichteter Baumwolle.

Utensilo nähen – Vorbereitungen

Lege dir alle deine Materialien und deine Ausstattung zurecht. So musst du später, wenn du mit dem Nähen beginnst, nicht lange suchen und kannst in Ruhe arbeiten. Folgende Dinge brauchst du für dein Ordnungskörbchen:

  • Oberstoff – zweimal 28 x 30 cm (für außen)
  • Futterstoff – zweimal 28 x 30 cm (für innen)
  • Vlieseline zum Aufbügeln – zweimal 28 x 60 cm
  • Stoffschere
  • Lineal / Maßband
  • Markierstift oder Kreide
  • Wonder Clips oder Stecknadeln zum Fixieren
  • Bügeleisen und Bügelbrett
  • Nähmaschine
Tipp: Ein Rollschneider, ein langes Lineal und eine Schneidematte sind eine lohnende Investition, wenn du öfter kleine Dinge nähen möchtest. Damit klappt der Zuschnitt von geraden Kanten ganz einfach.

Schritt 1: Stoff zuschneiden

Schneide aus den Stoffen für innen (Futter) und außen (Oberstoff) je zwei Rechtecke mit den Maßen 28 x 30 cm zurecht. Die Vlieseline schneidest du auf 27 x 29 cm zurecht. Davon benötigst du zwei Teile. Bügle die Vlieseline auf die linke Seite des Innenstoffes auf. Schneide jetzt Ecken aus. Lege alle Innen- und Außenqadrate aufeinander und schneide an der unteren linken und rechten Ecke jeweils ein Quadrat von 7 cm weg.

[WpProQuiz 1]
Tipp: Wenn du dein Utensilo in einer anderen Größe willst, schneide einfach größer oder kleiner zu. Es müssen nur jeweils alle 4 Rechtecke gleich groß sein.

Schritt 2: Futter- und Außenstoff zusammennähen

Stecke jeweils ein Teil des Futters und ein Teil des Außenstoffes rechts auf rechts (schöne Stoffseite liegt innen) an der langen (30 cm) Kante zusammen. Wenn alles schön liegt, steppst du beides mit einem Geradstich zusammen.

Schritt 3: Seiten zusammen nähen

Lege die eben genähten Teile platt vor dich hin. Lege sie nun so rechts auf rechts (schöne Seite innen) aufeinander, dass die Nähte zwischen Futter und Außenteil jeweils genau aufeinander treffen. Futter liegt auf Futter, Außenstoff auf Außenstoff. Stecke alles mit Klammern oder Stecknadeln fest. Nähe nun die Seiten und die unteren Kanten. Im Futter lässt du unten in der Mitte (zwischen den beiden Ecken) eine Wendeöffnung von ca. 6 cm unvernäht.

Schritt 5: Ecken abnähen

Ziehe an den Ecken und drücke sie platt. So ergeben sie eine gerade Linie, die du zusammen steckst. Du kannst jetzt schon erkennen, dass sich so am Boden eine ebene Fläche ergibt. Nähe die vier Nähte der Ecken zusammen und schneide die Nahtzugabe zurück.

Schritt 6: Nähstück Wenden und Öffnung schließen

Es wird spannend! Drehe dein Ordnungskörbchen durch die Wendeöffnung auf die rechte Seite. Arbeite die Ecken ordentlich aus, indem du sie herausdrückst. Klappe das Innenfutter in den Außenstoff hinein und streiche das Utensilo glatt. Wenn du möchtest, kannst du auch noch einmal vorsichtig bügeln. Die Wendeöffnung nähst du nun mit einem Leiterstich mit der Hand oder knappkantig mit der Nähmaschine zu.

Tipp: Falls das alles ein bisschen fix ging, kannst du in diesem Video-Tutorial von Pattydoo noch einmal ausführlich sehen, wie ein Utensilo entsteht.

Utensilos: Kleine Helfer überall

Utensilos sind wahre Allround-Talente. Überall im Haushalt sorgen sie für mehr Ordnung. Hier findest du nur eine kleine Auswahl an Einsatzmöglichkeiten:

  • Spielzeugaufbewahrung im Kinderzimmer
  • Ordnungskörbchen für deine Nähzutaten
  • Individuelle Geschenkverpackung
  • Ordnungsboxen im Bad
Tipp: Ganz viele kreative Gestaltungs- und Verwendungsvarianten für dein Utensilo findest du auch hier. Klicke dich durch und finde neue Ideen.

Perfektes Einsteigerprojekt für Kinder

Der Kindergeburtstag deiner Tochter steht an und du überlegst noch, was du mit den Kleinen auf der Party unternehmen willst? Näht doch gemeinsam ein Utensilo? Kinder ab 6 Jahre können unter Anleitung dieses Projekt ganz bestimmt nähen. Die Kinder lernen Neues und können ihre Mama mit einem individuellen Geschenk überraschen, wenn sie nach Hause kommen.

Achtung: Nähen mit Kindern bitte immer nur unter Aufsicht. Viele Gegenstände sich scharfkantig und auch die Nähmaschine kann zu Verletzungen führen, wenn die Kleinen alleine gelassen werden.