Aktualisiert am 1. Februar 2023 von Selda Bekar

Vorhänge und Gardinen sind wohl das Wohnaccessoire Nummer 1. Oder findest du nicht, dass ein Zimmer gleich wohnlicher wird, wenn die Fenster hübsch eingerahmt sind? Nach jedem Umzug oder Umräumen ist es allerdings immer das Gleiche: Welche Vorhänge passen zum neuen Wohnstil? Im Handel wird man da oft nicht fündig. Aber wir können Abhilfe schaffen: Nähe dir deine neuen Vorhänge ganz einfach selbst. Das ist ganz einfach. Wir zeigen dir, wie es geht.
Welche Stoffe eignen sich für Gardinen und Vorhänge?
Für Gardinen und Vorhänge eignen sich im Grunde alle nicht dehnbaren Stoffe. Für welchen du dich entscheidest, hängt davon ab, was dir gefällt. Auch im Preis variieren die Stoffe sehr stark. Folgende Stoffarten sind für Vorhänge besonders gut geeignet:
- Batist
- Baumwolle
- Chenille
- Jacquard
- Marquisette
- Organza
- Satin
- Samt
- Voile
Maß nehmen
Bevor du dich auf den Weg zum Stoffkauf machst, solltest du dein Fenster ausmessen und die finale Höhe und Breite deiner Vorhänge berechnen. So weißt du, wie viel Stoff du kaufen musst.
Neben der Länge und der Breite solltest du zusätzlich pro 2 Meter Stoffbreite 0,5 Meter Stoff x VB für die Schlaufen zusätzlich kaufen.
Höhe der Vorhänge ermitteln
Nimm dir einen Zollstock zur Hand und miss zunächst die Höhe von der Gardinenstange bis zum Boden oder bis zum Fensterbrett. Je nachdem, wo deine Vorhänge später enden sollen. Zu diesem Maß addierst du nun 20 cm für den unteren Saum und 2,5 cm Nahtzugabe für die Oberkante.
Breite der Vorhänge ermitteln
Miss mit dem Zollstock die Breite deiner Gardinenstange aus. Falls du ein Seil gespannt hast, miss die Breite des Fensters und addiere pro Seite 50 cm hinzu. Je nachdem wie dein Vorhang später fallen soll, benötigst du natürlich mehr Stoff, als die Fenster breit sind. Wenn der Vorhang in lockeren Falten liegen soll, wenn er zugezogen ist, nimmt die Breite deines Fensters mal 2 oder mal 3.
Wenn du links und rechts vom Fenster einen Vorhang haben willst, teilst du die Breite durch 2 und nähst zwei Vorhänge.
Sonderfall: Stoffe mit Mustern
Die meisten Stoffe gibt es nicht so breit, wie du sie später benötigst. Daher kaufst du einfach mehrere Bahnen Stoff und nähst diese später aneinander. Wenn du einen Stoff mit Muster wählst, kaufe lieber mehr Stoff, damit du später einen harmonischen Musterverlauf nähen kannst. Das funktioniert ähnlich wie beim Tapezieren.
Nähen Schritt 1: Material und Werkzeug bereitlegen
Hier zeigen wir dir, wie du einen einfachen Schlaufenschal nähen kannst.
Bevor du anfängst zu nähen, solltest du dir deine Ausstattung bereitlegen. Du brauchst folgende Dinge:
- Deine Nähmaschine
- Passendes Nähgarn
- Maßband
- Markierstift oder Kreide
- Stoffschere
- Bügeleisen
- Stecknadel oder Wonder Clips zum Fixieren
Schritt 2: Stoff vorbereiten
Bevor du den Stoff vernähst, solltest du ihn einmal waschen. Das ist wichtig, weil die meisten Stoffe beim Waschen noch ein wenig eingehen. Es wäre schade, wenn deine Vorhänge später zu kurz sind. Ist dein Stoff gewaschen, bügle ihn einmal ordentlich, damit deine genähten Gardinen nachher schön gerade fallen und sich beim Nähen nichts verzieht.
Schneide dir anschließend die Stoffbahnen auf die gewünschte Höhe zurecht. Der Fadenlauf läuft dabei mit der Höhe.
Schritt 3: Bahnen verbinden und Seiten versäubern
Falls deine Stoffbahnen nicht breit genug sind, nähst du nun zwei oder drei davon an der langen Seite aneinander. Dazu versäuberst du zunächst die Schnittkante mit einem Overlock oder Zick-Zack Stich. Anschließend legst du die Bahnen Rechts auf Rechts (schöne Stoffseite jeweils innen) zusammen und steckst sie gut fest. Nähe die Naht anschließend einmal durch.
Die beiden seitlichen Kanten versäuberst du ebenfalls, schlägst sie zweimal um ca. 0,7 cm nach innen um und steppst sie fest.
Schritt 4: Oberkante versäubern
Versäubere die Oberkante deines Vorhangs und schlage die Kante einmal um 0,7 cm und einmal um 2 cm nach innen um. Stecke alles gut fest und nähe die Kante einmal mit einer Nahtzugabe von 1,7 cm durch.
Schritt 5: Schlaufen nähen
Schneide dir pro Meter Vorhangbreite 5 Schlaufen zurecht. Die Maße dafür:
- Höhe: 20 cm + 1,4 cm Nahtzugabe
- Breite: 8 cm + 1,4 cm Nahtzugabe
Anschließend faltest du die Schlaufenstreifen einmal über die kurze Seite in der Mitte, steckst die beiden langen Kanten zusammen und nähst sie fest. Wende die Schlaufen. Drücke die Schlaufen platt, so dass die Naht auf der Rückseite in der Mitte verläuft und bügle sie ordentlich. Legen nun die kurzen Seiten zusammen – die Naht ist dabei außen. Nähe die kurzen Seiten zusammen und versäubere die Nahtzugabe. Drehe die Schlaufen wieder um, so dass die eben genähte Naht innen liegt.
Schritt 6: Schlaufen annähen
Stecke die Schlaufen nun mit der Verbindungsnaht nach unten von hinten gegen die Oberkante der Vorhänge. Verteile die Schlaufen gleichmäßig über die gesamte Vorhangbreite. Beginne dabei rechts und links ganz außen. Nähe die Schlaufen zweimal fest. Dabei nähst du genau auf der Saumnaht, dass die Nähte nicht zu sehen sind.
Schritt 7: Exakte Länge ermitteln und säumen
Bringe nun deine Vorhänge einmal an und sieh nach, wie viel du an der Unterkante säumen musst, damit sie später die optimale Länge haben. Dazu ziehst du den Vorhang ganz gerade und markierst dir mir Kreide oder Markierstift die Stelle im Stoff, die auf den Boden oder die Unterkante des Fensterbrettes trifft.
an dieser Stelle bügelst du den Saum nach innen um. Versäubere nun die untere Kante und schlage sie einmal um 0,7 cm nach innen um. Anschließend schlägst du sie noch einmal so weit um, dass die Markierung genau im Bruch der Falte liegt.
Steppe den Saum nun fest.
Fertig!