Nähen ist wieder in und voll im Trend

Aktualisiert am 1. Februar 2023 von Selda Bekar

Nähen
Nähen

Ich habe schon genäht, als es noch nicht cool war. Dieser Satz einer Bloggerin zeigt, wie sehr das Nähen wieder im Trend liegt. 18,6 Mio. Menschen in Deutschland nähen oder handarbeiten nach einer Studie des Initativkreis Handarbeit regelmäßig. Nähen erobert auch die Fernsehsender. Nicht zuletzt durch Sendungen wie „Geschickt eingefädelt“ weiß nun auch der letzte Fernsehzuschauer über unser liebstes Hobby Bescheid.

Der Trend zum Individualismus

Wir wollen im Trend liegen, aber doch nicht länger die Masse sein. Nichts ist frustrierender als auf der Straße jemanden zu treffen, der das gleiche Teil vom Fashion-Discounter oder großen Modeketten trägt. Selbstgemacht heißt auch immer: Es ist ein Unikat.

Tipp: Auf Plattformen wie makerist oder DaWanda findest du unzählige Schnittmuster, um dein eigenes Unikat zu nähen.

Nähen: Einfach mal abschalten

Viele Hobby-Näherinnen berichten vor allem davon, wie sehr Nähe entschleunigt. Wie sehr es beruhigt, mit den Händen zu arbeiten und sich in unserer hektischen Welt auf nur eine Sache zu konzentrieren. Dazu kommt das beruhigend-monotone Geratter der Nähmaschine. In der Nähbloggerwelt findest du viele Erfahrungsberichte, warum Nähen ihr liebstes Hobby ist:

Nachhaltigkeit und Achtsamkeit

Minimalismus, Nachhaltigkeit, Achtsamkeit. Nur drei Schlagworte, die wieder absolut im Trend liegen. Wir wollen achtsamer mit unserer Welt umgehen. Bewusster konsumieren. Dinge kaufen, die wir wirklich brauchen und die lange halten. Daneben wollen wir ökologische Rohstoffe verwenden, die in fairer Arbeit hergestellt wurden. Nähen verbindet alle diese Ansätze. Wir entscheiden, welchen Stoff wir kaufen und wenn wir selbst nähen, können wir sicher sein, dass niemand bei der Herstellung des Kleidungsstückes ausgebeutet wurde.

Tipp: Bei Lebenskleidung findest du nachhaltig produzierte Bio-Stoffe.

Die Lust am Wertvollen

Schon immer wollten Menschen etwas Besonders und Wertvolles besitzen. Ganze Filme, Bücher und Sagen drehen sich um dieses Thema. Oder wer kennt nicht die Geschichte über Frodo und seinen Ring, der ganze Völker gegeneinander aufhetze. Menschen wollen besondere Dinge besitzen. Genau das schaffst du, wenn du dir selbst etwas nähst. Du hast ein besonderes Kleidungsstück, das nur dir ganz alleine gehört und das sonst niemand hat.

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Kreativität als Mittel zur Wertschätzung

Was ist schöner, als die Antwort „selbstgenäht“ auf die Frage „Woher hast du das?“ Es macht stolz, etwas Eigenes geschaffen zu haben. Wir fühlen uns besonders, wenn es uns gelungen ist, etwas zu erschaffen, was andere Menschen beeindruckt. Und es macht uns stolz. Viele Hobby-Schneiderinnen berichten, dass genau dieser Moment der schönste Dank für Stunden hinter der Nähmaschine ist. Soziale Netzwerke machen es möglich, seine Werke tausenden von Gleichgesinnten zu zeigen.

Tipp: Wenn auch du deine Nähwerke zeigen willst, lege dir eine Facebook-Seite oder einen Instagram-Account an. Die Nähcommunity freut sich darauf, deine Werke zu bewundern.

Wer näht ist nicht alleine

Nähen muss kein einsames Hobby im stillen Kämmerlein sein. Und Fachsimpeln und gemeinsam kreativ sein macht so viel Freude. Wenn du an einem Nähkurs teilnimmst, wirst du viele andere Nähbegeisterte kennen lernen und kannst so neue Freundschaften knüpfen. Auch wenn du neu in einer Stadt bist, hilft dir dein Hobby, sehr schnell Anschluss zu finden. Gehe einfach in den nächsten Nähkurs der örtlichen Volkshochschule oder im Burda Sewing Club in deiner Nähe.

Tipp: Auch in sozialen Netzwerken kannst du Näh-Freundschaften knüpfen. Unzählige Facebook-Gruppen beschäftigen sich mit dem wundervollen Hobby.

Nähen: Die finanzielle Seite

Viele nähen, weil sie sparen wollen. Aber spart Selbernähen tatsächlich Geld? Das kommt darauf an, wo du vorher deine Kleidung gekauft hast. Mit Bio-Stoffen und einer Menge Arbeitszeit wirst du preislich niemals an die Massenware herankommen. Dennoch lohnt es sich, selbst zu nähen:

  • Die Stoffe haben eine deutlich bessere Qualität
  • Du kannst die Materialen wählen, die sich gut tragen
  • Die Passform kannst du perfekt auf deine Figur abstimmen
Wenn du also selbst nähst wirst du vor allem eines sparen: Fehlkäufe und schlechte Qualität, die du schnell wieder wegwirfst.

Wie finde ich einen Einstieg ins Nähen?

Überzeugt? Du willst auch ran an den Stoff? Du hast niemanden in der Familie oder im Bekanntenkreis, der dir eine erste Einführung geben kann? Um in dein neues Hobby einzusteigen gibt es viele Möglichkeiten:

  • Einfach ausprobieren
  • Nähkurse bei Volkshochschulen oder in Stoffgeschäften
  • Video-Kurse und Online-Tutorials
  • Bücher zum Thema
  • eBooks
Tipp: Für den Anfang kannst du einmal bei der DaWanda Nähschule, bei Pattydoo reinschnuppern.

Nähevents

Für begeisterte Näher dürfen Nähevents nicht auf der Liste fehlen. Immer mehr Nähtreffen, Kurse und Events spriesen aus dem Boden. Nicht selten treffen sich mehr als 300 Nähbegeisterte und reisen aus ganz Deutschland an. Die wichtigsten Termine:

Neben den großen Events veranstalten auch viele Stoff- oder Kreativläden regelmäßig offene Nähtreffen. Schau dich in deiner Region um, du findest sicher ein Event, das dich begeistert.